hier ist die Toskana am toskanischsten
Tag 9: Zentrale der Toskana
ein neuer Tag - wir werden ohne Hundehilfe wach ...
Heute wollen wir durch die zentrale Toskana fahren. Einiges der Strecke sind wir bereits gefahren in den Tagen zuvor - vor allem während der Städtetour gestern. Aber da wir ja nicht alle zusammen gefahren sind und da die Strecke bereits erwiesenermaßen toll ist, fahren wir - diesmal gegen den Uhrzeigersinn durch die Toskana.
Durch Gambassi Terme geht es in Richtung Volterra. Dort fahren wir aber nicht in die (Alt-)Stadt hinein, sondern belassen es bei der Stadtmauer und dem Aufenthalt an einer Tanke.
Ein paar Kilometer geht es im Tal der Cecina weiter, auch Tal des Teufels genannt wegen der geothermischen Aktivitäten, die dort noch häufig auftreten. Gestern sind wir ja durch Larderello gefahren - einem Ortsteil der Gemeinde Pomarance, wo Italien eines der größten geothermischen Kraftwerke der Welt gebaut hat (Bild aus Wikipedia). Heute sehen wir vom Kraftwerk nur einige Metallrohre, die sich durch die Landschaft schlängeln. Wir fahren diesmal nicht nach Larderello, sondern biegen in Pomarance ab und fahren über die '10 tornanti di Micciano' (10 Kehren der engen, kleinen SP47 vom Cecina-Tal in die Berge Hügel; sehr interessant zu fahren !!) in die Colline Metallifere - dem toskanischen Erzgebirge. Hier wurden schon zur Römerzeit allerlei Metalle abgebaut: hauptsächlich Eisen-, Kupfer- und Silbererz, aber auch Alabaster. Seit dem 2.Weltkrieg hat der Tourismus den Bergbau abgelöst und nur noch einige Ortsnamen und stillgelgte Stollen erinnern an das Bergbauerbe.
Wir fahren durch das Riserva Naturale di Monterufoli Caselli nach Südwesten. Die Straße ist nicht sehr möppinteressant: wenig Kurven, kaum bergig, aber ein ganz brauchbarer Straßenbelag.
Interessant wird es erst wieder in Castagneto Carducci, einem der Orte, die obern auf einem Hügel liegen und wie eine Festung aussehen. Wir sind fast schon in Sichtweite des Mittelmeers, bleiben aber in der Hügellandschaft. Der südliche Bogen unserer Route geht durch das Riserva Statale Marsiliana. und durch Massa Marittima. Die Straßen gehen zwar viel durch Wald, sind aber sehr kurvenreich, gut ausgebaut und verkehrsarm. Wir können also die Herdentiere ordentlich fliegen lassen bis wir wieder an Prata vorbeikommen - wir wiederholen aber nicht die endgeile Durchfahrt durch die mittelalterlichen Gassen. In einem kleinen Bogen über Chiusdino und Montalcinello geht es wieder zur SP3 zurück, die als touristisch interessant markiert ist.
Bevor wir in das Tal der Elsa fahren trennen wir uns wieder. Zwei fahren zurück in die Ferienwohnung und vier fahren weiter nach Monteriggioni. Es ist eine Festung aus dem Mittelalter, die sich erstaunlich gut über die Jahrhunderte durch sämtliche Kriege gerettet hat. Der alte Ort besteht im Wesentlichen aus einem für das Mittelalter ungewöhnlich großen Platz, der umringt ist von kleinen Geschäften, Kapellchen, einer Kirche und einer 570m langen Festungsmauer mit 14 Wehrtürmen. Frech wie wir sind, fahren wir direkt auf den Platz, damit wir nicht so viel laufen müssen bis zu einem leckeren Eis. Aus den beiden Festungstoren führen bemerkenswert steile Wege raus, einer sogar mit bösem Splitt bewehrt (der Männerausgang - den ist nur einer von uns gefahren ...wir anderen Weicheier haben den Touri-Ausgang genommen).
Dem Tag beginnt schon, das Licht auszugehen, als wir an der Ferienwohnung ankommen. Die letzte Nacht in unserem Feriendomizil steht vor der Tür und wir sehen zu, dass wir soviel für die Abreise morgen vorbereiten wie möglich.
Wollte Jan nicht die beiden schwulen Golden Retriever bestechen? - das wird morgen nochmal gecheckt. Die beiden Vierbeiner sind so schamlos ...
Zum Abschluss wird nochmal mit viel Holzkohle ordentlich angeheizt und dann gegrillt - wir konstruieren gegrillte Burger. Sehr lecker aber völlig unitalienisch. Egal...