Dolos 2016 Tag 1 - Dead end roads !!
"dead end" Pässe abklappern
Der Morgen begann ganz schön. Es waren mehrere blaue Stellen am Himmel zu sehen. Also war auch die Stimmung o.k.
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bis
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ja bis wir uns den Wetterbericht angesehen haben. Dort stand was Wildes von Regen am Spätnachmittag so ab 17:00 Uhr und ständigem Regen in der Nacht und so was Schreckliches. Zum Glück war die heutige Tour eine der nicht ganz so langen Touren....
Es ist ja so: Viele denken bei Touren durch die Alpen: auf der einen Seite rauf auf den Berg und auf der anderen Seite wieder runter von dem Berg. Aber es gibt da mehr. Es gibt Straßen, die gehen auf den Berg und hören oben auf !! Das heißt, man muss den selben Weg wieder runter fahren. Bei vielen Touristenströmen ist das nicht beliebt und so bleiben diese "dead end valleys" von den Haupt - Touristen - Schwemmen verschont. O.k., im Winter gibt es da ein paar Ausnahmen .... Aber diese oft abgeschiedenen Täler waren die Ziele der heutigen Etappe.
Erster Stopp war der Weißbrunnsee (Lago di Fontana Bianca). Von der SS23b geht's in Lana nach Westen ins Ultental (Val d'Ultimo), entlang einer Strecke mit zahlreichen Tunneln an St. Pankraz (San Pancrazio) vorbei, an Lotterbad vorbei (hony soit, qui mal y pense), und durch das Skigebiet Schwemmalm. In St. Gertraud (Santa Gertrude) geht's in den Naturpark und ab da wird auch die Straße abenteuerlich eng. Sogar ein Linienbus fährt hier und wenn der unterwegs ist, muss der Gegenverkehr eine viertel Stunde warten. Hier wird die Straße so eng, dass man sich unweigerlich fragt, wie hier Autos aneinander vorbei wollen ... ?!
Der Weißbrunnsee ist aufgestaut und dient der Energiegewinnung. Unspekfakulär, da hilft auch die "Knödelmoidl", ein Gasthof der etwas zünftigeren Art, nicht viel weiter.
Weiter südlich - kurz hinter Cis - geht es ein Stück über die SS42 (das ist die Straße, die zum Tonalepass führt) in das Val di Rabbi. Das ist nicht ganz so lang, wartet aber mit noch spektakuläreren Ortsdurchfahrten auf. teilweise so eng, dass man sich kaum vorstellen kann, dass da ein Auto überhaupt durchpasst. Die Straße endet an einem Parkplatz, von dem es zu Fuß zu einem Wasserfall weitergeht.
Wieder zurück in Cis bogen wir dann nach Süden ab (SS43), um die nächste "dead end road" zum Lago di Tovel oder auch Lago Rosso, dem "roten See", zu nehmen. Dazu bogen wir in Tuenno auf die SP14 ab, die durch viel Wald zum See führt. Keine erneute Herausforderung, aber eine schöne, ruhige Straße. Die letzten 4,5 Kilometer kosten € 3 pro Motorrad. Dafür bekommt man eine gute, ausgebaute Straße und einen bewachten Parkplatz am See. Der See hat seinen Beinamen von einem Effekt, der jedes Jahr bis Anfang der 60er Jahre auftrat: im Sommer färbte er sich durch Algen dunkelrot.
Auf gleichem Weg wieder zurück, querten wir das Tal der Noce bis nach Ronzone, um dort nach rechts abzubiegen bis zu dem Ort Mendola. Hier galt es auf einer kleinen, engkurvigen Straße den Berg zu erklimmen und zum Hotel Serafino Penegal zu kommen. Dort gibt es einen Aussichtsturm und eine Aussichtsterasse mit einem fantastischen Blick hinunter ins Tal der Etsch und über Bozen. Man kann die Täler in Richtung Süden zum Gardasee und in Richtung Norden zum Brenner sehen. Zwar ist der Turm seit einiger Zeit gesperrt (baufällig!!), die Terasse bietet jedoch auch bereits einen wirklich atemberaubenden Ausblick. Ein wirkliches "must see" trotz der schlechten Serpentinenstraße. Diesen Punkt sollte man wirklich nicht auslassen, wenn man in der Gegend ist !!
Mittlerweile war es 17 Uhr und pünktlich setzten die ersten Regentropfen ein. Also ging es zurück ins Hotel, wo wir kurz vor dem Dauerregen ankamen. Hierfür haben wir den Lago di Santa Maria, den lokalen Badesee von San Felix, ausgelassen, der eigentlich auch auf dem Plan stand. Macht aber nix; von der letzten Aussicht waren wir noch so geflasht, dass wir das verschmerzen konnten ....