England ist auch nicht übel
Die Tagesetappe von Edinburgh nach Kendal
Edinburgh verabschiedet uns mit einem wolkenverhangenen Himmel, aber die Temperatur war durchaus annehmbar und somit konnte uns das Wetter nicht die Laune verhageln. Da schon eher das Bewusstsein, dass wir heute Schottland verlassen werden.
Zunächst ging es über gutausgebaute Landstraßen in Richtung Autobahn als Verbindungsetappe in den Süden nach England. Der letzte Halt war dann bei Gretna Green, wo wir wehmütig ein letztes Mal in Schottland unser Short Bread aßen. Danach verließen wir schnellstmöglich die Autobahn und befuhren nun auch in England so oft es ging malerische SingleTracks, die Links und rechts durch niedrige Steinmauern umsäumt waren und trotzdem immer wieder den Blick auf die Höhen des Lake Districts frei gaben.
Auch hier waren die Durchschnittsgeschwindigkeiten nicht viel höher als 30 km/h, es sei denn, man wollte sich direkt in den Gegenverkehr bohren oder komplett auf den tollen Blick auf die Landschaft verzichten.
Zum Glück hatte Dirk auch noch ein paar echte Nebenstraßen auf der Karte ausgemacht und so kamen wir auch in England in den Genuss Feld- und Wanderwege zu befahren, bei denen sogar Gatter zur Weiterfahrt geöffnet werden mussten... einfach herrlich!!
Und wer hätte das gedacht: Auch England kann abwechslungsreich! So motorwanderten wir mal durch üppige Vegetation links und rechts der Straße und dann wieder durch karges Bergland. Ein absolutes Highlight und durchaus eine fahrtechnische Herausforderung mit unseren Dickschiffen war der Hartknot-Pass mit seinen 30% Steigung und sehr engen Kehren. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, wir hatten uns sie schwierigere Überquerung von West nach Ost ausgesucht, aber der Pass und der weite Blick war es allemal wert!
Der Rest des Weges nach Kendal führte wieder über herrliche enge Sträßchen und malerische kleine Dörfer. Überhaupt machen die Straßen den Eindruck, als hätte man sie einfach ausgelegt und die Fahrzeuge müssen halt die Kraft zur Überquerung selber mitbringen... In Kendal hatten wir uns im Sundial Guesthouse eingebucht. Diese Unterkunft war auch wieder sehr gemütlich und auch die Vermieterin war sehr nett. Den Abend verbrachten wir dann hauptsächlich damit, ein Restaurant zu suchen und endeten, original englisch,bei einem Italiener mit ordentlicher Küche.