Und wieder begrüßte uns ein strahlend blauer Himmel und machte großen Appetit auf die heutigen Tourhighlights Eillean Donan Castle und Applecross.

Nach dem reichhaltigen Frühstück ging es zunächst zum Eillean Donan Castle, einem wunderschönen Schloß, welches malerisch aufeiner kleinen Insel erbaut worden ist und schon in so manchem Film und unzähligen Ansichtskarten als Kulisse herhalten durfte. Leider ist das Castle kein Geheimtipp und so standen schon am frühen Morgen mehrere Reisebusse und damit auch Horden von anderen Touristen auf dem Parkplatz, sodass wir uns eine Besichtigung verkniffen und nach ein paar Fotos wieder auf den Weg machten. Im Nachhinein haben wir herausgefunden, dass es am Eingang eine Webcam gibt, mit der man Livebilder nach Hause schicken könnte ... nächstes Mal ...

Dieser Weg führte uns dann zunächst über eine traumhafte kleine Strasse in den Küstenort Plockton. Wem Romantik nicht zu kitschig ist, sei dieser Abstecher wirklich empfohlen! Auch das Hotel Duncraig Castle ist durchaus sehenswert oder sogar für eine Übernachtung gut (Preise unbekannt!); auch der Weg dahin ist schon eine kleine Herausforderung (man muss sich nur klar machen, dass da ganz bestimmt noch was kommt hinter der nächsten Kurve).

Für uns ging es jedoch weiter über enge Single Tracks nach Applecross. Es ist einfach faszinierend, wie schnell und radikal sich die durchfahrene Gegend immer wieder verändert. Eben noch glaubt man, dass der Weg bald zugewuchert wird und dann öffnet sich die Landschaft und man blickt auf kahle Felsen, nur um dann wieder auf der Küstenstraße einen fantastischen Blick aufs Wasser zu erhalten.

Bevor man auf den Zubringer nach Applecross abbiegt empfiehlt sich ein Stopp im Bealach Café und Galerie. Hier kann man schon mal den Blick auf die Berge geniessen und sich dabei den eher seltenen Filterkaffee oder andere leckere Sachen schmecken lassen.

Gut gestärkt ging es dann weiter. Der kleine Single Track verläuft ähnlich wie eine Alpenpassstraße und schraubt sich immer höher bis man den Bealach Pass, dem höchsten in Schottland, erreicht. Von hier aus geht es dann in schönen Kurven runter ans Wasser und automatisch in den Ort Applecross, der eigentlich jedem Motorradfahrer ein Begriff alsTreffpunkt ist.

Zusammen mit dem wunderbaren Blick aufs Wasser empfiehlt es sich, hier ein bisschen zu verweilen und die Seele baumeln zu lassen. Danach ging es wieder weiter entlang der Küste wo man sich wieder dem Landschaftswechsel hingeben kann.

Es ist dabei schon interessant, wie schnell einem auch schon 60km/h vorkommen können...und es macht einfach Laune, gemütlich durch das Land zu rollen. Als Pausenpunkt empfehle ich, in den Ort Torridon abzubiegen und im dortigen General Store einen Tee zu trinken angereichert mit echten schottischen Shortbread. Der Laden ist nicht nur General Store, sondern auch der lokale Pub, das Tourist Office, ein Tearoom mit Draußensitz und der Treffpunkt der Einheimischen. Auf den restlichen Meilen wurde die Landschaft dann doch immer rauer und karger.

Flüssig rollten wir in Richtung Mellon Charles, einem Ort, der im Zweiten Weltkrieg als Sammelpunkt für die alliierten Geleitzüge und noch heute als Standort für NATO-U-Boote dient.

In unserer Unterkunft, dem B&B Tranquility House, empfingen uns Phil und Pauline. Bei ihnen hatten wir auch schon unser Abendessen bestellt und dieses wurde von den beiden frisch zubereitet und war extrem lecker. Zum Verdauen spazierten wir noch ein bisschen an den Strand und nahmen noch ein Glas Whiskey zu uns.