Newcastle - Irvine
Die Tagesetappe von Newcastle nach Irvine
Die Nacht auf der Fähre war eher unruhig und wegen des Schiffsmotors um die Ecke laut, sodass alle pünktlich um sechs wach waren und wir um sieben zum Frühstück tigern konnten. Übrigens lohnt sich das frühe Aufstehen, da man noch freie Platzwahl, viel Ruhe im Frühstücksraum und keine lästige Wartegemeinschaft an der Kaffee-Zapfe hat ... der Run geht erst ab halb acht los!
Nach dem Frühstück konnten wir noch ein bisschen die frische Luft genießen und dann ging es auch schon ans Losbinden der Mopeds ... Alle hatten die Überfahrt tadellos überstanden und so konnten wir entspannt von Bord rollen. Draußen machten wir dann noch einen kurzen Halt zur Orientierung und stellten fest, dass Dirk sich das Tankpad von der Q gerissen hatte (wem das auch passiert: die BMW Teile-Nr. ist 46638533681). Zum Glück hat Eddi ja immer alles dabei und so konnte der Schaden schnell notdürftig behoben werden. Dann ging es endlich los und ab in den Linksverkehr!
Ich hatte es mir etwas schlimmer vorgestellt, aber nach ein paar Kreisverkehren wurde es doch immer flüssiger. Die heutige Strecke von 305 km führte uns nach Irvine, wo wir schon eine Unterkunft gebucht hatten. Unterwegs trafen wir immer wieder mal andere Biker, die wir schon vorher auf der Fähre kennengelernt hatten. Erstes großes Highlight war natürlich die Grenze nach Schottland. Leider war der obligatorische Dudelsackspieler nicht vor Ort ... wahrscheinlich war's ihm einfach zu windig. Und pünktlich zur Grenzüberfahrung stellte sich auch das schottische Wetter ein: Sonnenschein und Regen im ständigen Wechsel.
Aber da man ja mit so etwas rechnen muss, konnte das nicht die gute Laune vermiesen. Eine weitere sehr spannende Entdeckung sind die Single Tracks, die tatsächlich nicht mehr Platz als für ein Fahrzeug bieten. Mit dem Auto eher nicht zu empfehlen, mit dem Motorrad eine fantastische Möglichkeit, etwas abseits durch atemberaubende Landschaften zu motorwandern. Etwa 75 Kilometer vor Irvine machte uns dann ein Truckstop neugierig und wir hielten dort an. Zunächst wirkte das Red Moss Hotel geschlossen, aber der Angestellte winkte uns freundlich herein und meinte, wir könnten uns gern einen Tee machen, es wäre ein kostenloser Service.
Es stellte sich heraus, dass er ein ungarischer Auswanderer ist, der seit neun Jahren in Schottland lebt und beim Betrieb des Truckstops aushilft. Auf jeden Fall ein Ort, den man nur weiterempfehlen kann. In Irvine angekommen, fanden wir Dank der intensiven Vorbereitung mittels Streetview sehr schnell zum Irvine Guesthouse. Ich denke, man kann es empfehlen, die Zimmer sind ordentlich und sauber. Für Verpflegung muss man selber sorgen, aber der Aldi ein paar Meter weiter hilft da weiter. Danach machten wir noch einen kleinen Bummel durch die nicht gerade überwältigende Stadt und aßen unsere erste schottische Mahlzeit: Fish & Chips bei Mammas. Danach ging es zurück ins Guesthouse, wo wir noch bei einem kühlen Bier die Route für den nächsten Tag studierten. Dabei fiel uns auf, dass wir besser sehr früh fahren um keine Probleme mit den Fähren zu bekommen ... Also: früh aufstehen und schauen, was der nächste Tag so bringt.
Kleiner Tipp: die Sainsbury Tankstelle in Irvine hat auch am Sonntag ab sieben geöffnet - da braucht man nicht kilometerweit durch die Stadt zu latschen !!!