Tag 2: durch Österreich
Bei allerschönstem Wetter nehmen wir Österreich in Angriff ... auf den Herdentieren natürlich. Bis zur Grenze sind's nur weniger als 10km.
Da wir wissen, wie bescheuert das ist, über Bregenz im Rheintal entlang zu fahren - womöglich auch noch durch Liechtenstein (so blöd ist ja nun wirklich keiner ...), haben wir uns für einen kleinen, feinen Weg durch den Bregenzer Wald entschieden, der uns zunächst in Sulzberg an einem fantastischen Aussichtspunkt anhalten lässt. Das Wetter ist ein bisschen diesig, sodass es uns nicht den ganzen Atem verschlägt, sondern nur den größten Teil davon.
Über ein paar kleine, feine und wenig befahrene Pässe, deren Namen keiner kennt, geht es über Hittisau zum ersten größeren Pass: dem Faschinajoch. An Thüringen vorbei (nein, wir haben uns nicht verfahren !) mitten durch Bludenz (Autobahnumgehung kostet ja ein Pickerl) hindurch fahren wir über das Montafon zur Silvretta-Hochalpenstraße. Das ist eigentlich ein Umweg, wenn man in Richtung Reschenpass fährt, aber wir wollten gerade die Silvretta-Hochalpenstraße fahren, da die uns in unserer Alpenpassliste noch fehlte.
Zähneknirschend drücken wir an der Mauststelle wucherartige 12€ ab - pro Motorrad !!! nur dafür, dass wir da drüber fahren dürfen. Es ist überhaupt merkwürdig mit diesen 12€. Scheinbar haben sich die ganzen Tourismus-Institutionen in den Alpen und darüberhinaus verschworen, immer 12€ für eine mehr oder weniger interessante Attraktion zu kassieren ... ob das an den "Drei Zinnen" in den Dolos ist, beim römischen Aquädukt in Pont-du-Gard, am Timmelsjoch und wer-weiß-wo-sonst noch: immer sind es 12€ .... merkwürdig ....naja, die Internetseite der Silvretta-Hochalpenstraße verspricht 34 schlaglochfreie Kehren und eine herrliche Bergkulisse mit Blick auf den Piz Buin ...
... und die haben Recht !!!!! Wunderschöner Ausblick am Stausee und tatsächlich eine sehr gute Strasse mit jeder Menge Kehren.
Was dann kommt, ist leider nicht so arg der Brüller: mitten durch Landeck (die Autobahnumgehung kostet ja ein Pickerl) gehts über den Reschenpass ins Vinschgau-Tal - und wie jedesmal, wenn wir da durch fahren, gibt es quälend viel langsamen Verkehr auf Straßen, auf denen man kaum überholen kann. Gut, gerechterweise muss man sagen, dass sich die italienischen Verkehrsbehörden bemühen. Viele Kreisverkehre haben viele Ampeln positiv abgelöst. Aber es ist immer noch eine Tortur. Wie jedesmal verlieren wir irgendwann die Nerven und fangen an, Car-Hopping zu machen: immer mal wieder ein oder zwei Autos auch bei Gegenverkehr überholen. Die italienischen Fahrer kennen das und so erkennt man sofort die deutschen Blechdosen-Lenker: die, die nicht Platz machen .... *seufz*
Irgendwann biegen wir dann nach Lana ab (der Abzweig ist gut zu erkennen: eine Brauerei liegt genau gegenüber dem Abzweig). Hinter Lana beginnt der Gampenpass ... und das ist aufgrund der guten Ortskenntnis - man ist ja nicht das erste Mal hier - eine wahre Rennstrecke. Ratz-fatz sind wir an deren Ende an unserem Hotel ...