Savoyen, wie es nicht geplant war
Tag 12: Savoyen
*Tschiriliii* ... Morgenstund hat keinen Hund .... hier in La Grave jedenfalls. Wir wachen auf und schauen aus dem Fenster ... und ... Schnee auf der La Meije und tiefhängende Wolken ... :-(
Savoyen liegt im östlichsten Zipfel Frankreichs. Dort sind hohe Berge und schlecht vorhersagbares Wetter. Nach dem guten Frühstück entschließen wir uns, aus Wettergründen nicht die geplante Route zu nehmen, sondern mehr in den Tälern zu bleiben. Der Ausflug gestern in die Gefrierzone hat uns gereicht (Worte wie "Weicheier", "sind wir aus Zucker?", "Herdendompteure kennen kein schlechtes Wetter" u,ä. kommen uns gar nicht erst in den Sinn).
Also anstatt über den Col du Galibier nach Saint-Jean-du-Maurienne zu fahren, nehmen wir den Weg durch das Tal der La Romanche in die entgegengesetzte Richtung. Das gibt uns allerdings die Gelegenheit, mal wieder in Alpe d'Huez vorbeizuschauen. Das machen wir stets um uns vor Augen zu halten, wie bescheuert man die schönen Berge mit Touristenburgen zupflastern kann, aber auch, um die Leistung der Tour de France - Radrennfahrer immer wieder anzuerkennen, die aus eigener Muskelkraft hier hoch radeln - Respekt. Der dritte Grund ist die D2118, die auf halber Höhe aus Huez nach Norden weggeht und am Berg entlang mit einer fantastischen Aussicht aufwartet - sehr empfehlenswert (Bild)!!
Plötzlich stoppen alle hinter Le Molard. Eddi hat angehalten. Der Schock legt sich schnell. Es ist nix passiert außer ... Eddi's Wüstenschiff feiert ein Jubiläum !! 100.000 km auf der Uhr! - Glückwunsch und Respekt !! Ein Foto muss reichen, den Champagner gibt's später .... vielleicht.
Hinter dem Stausee Lac du Grand Maison kommen wir am Col du Glandon wieder auf unsere geplante Route. Süd- südöstlich liegt der Tête de Bellard. Da wären wir laut Plan oben drauf rumgekurvt - ist aber alles in Wolken.
Es geht in das Tal der l'Arc und dann in Pontamafrey auf einer der allergeilsten Serpentinenauffahrten. An einem fast senkrecht abfallenden Felsmassiv geht es in 17 spektakulären 180°-Kurven aufwärts. Stets am Abgrund entlang und mit einer ... wirklich atemberaubenden Aussicht in das Tal der l'Arc. Ein echtes must-have, wenn man mit Möppen hier unterwegs ist !!!
Am Col de la Madeleine sind wir wieder knapp unterhalb der Wolken und nur knapp oberhalb der 0°C Grenze. Aussicht gibt es nur phasenweise, immerhin schaut sogar mal die Sonne mit ein paar Strahlen durch den Nebel. Dennoch sparen wir uns den geplanten Abstecher durch das Skigebiet Valmorel.
Im Tal der Iseran geht es nach Albertville und dann über den Berg an den Lac d'Annecy. Die Fahrt ist jetzt nicht sooooooo spektakulär aber gut und entspannt zu fahren. Der See ist einer der saubersten von ganz Europa und hat stellenweise etwas mondänes an sich. Wie alle Touri-Seen in den Alpen ist die Straße am Ufer verkehrstechnisch überfüllt und geht nur durch Ortschaften mit den entsprechenden Geschwindigkeitslimits und deren Kontrollen ...
Naja, irgendswann kommen wir dann doch im Hotel in Annecy-Süd an. Abends noch was essen und das war's für heute ...
Download:
interaktiv auf Motoplaner.de anschauen
(wieder keine Autobahn und keine Mautstraßen zulassen !)
ACHTUNG: Ich hab die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Straßen nicht bei motoplaner.de berücksichtigt sind, wenn sie z.B. im Winter gesperrt sind ("Timmelsjoch-Problem" bei motoplaner.de). Die interaktive Route kann also ganz anders aussehen als die geplante (blaue) Route im Bild der Tagesübersicht oben auf der Seite - je nachdem, welche Straßen 'wintergesperrt' sind ...